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Ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche Herz Jesu in Bielefeld-Brackwede stand am Beginn der Feier zum 25-jährigen Bestehen des KOLPING-Entwicklungshilfe der Bezirke Bielefeld-Lippe-Minden e. V. .Hauptzelebrant war Diözesanpräses Ansgar Wiemers Paderborn. Ihm zu Seite standen als Konzelebranten Msgr. Alois Schröder, ehemaliger Diözesan –und Bundespräses, Paderborn und Pfarrer Stefan Tausch, City-Kloster Bielefeld .
Im Anschluss daran hatte der Verein zur Jubiläumsfeier in das der Kirche angeschlossene Pfarrheim geladen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Georg Rother und dem Rückblick auf 25 Jahre Kolping-Entwicklungshilfe der Bezirke Bielefeld-Lippe-Minden hielt Hubert Tintelott, Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes, Köln, die Festansprache zum Thema: „Zusammen sind wir stark – Internationale Solidarität im Kolpingwerk“
Zu Beginn seines Referates legte Hubert Tintelott die beeindruckende Bilanz aus 40 Jahren Entwicklungshilfearbeit in Brasilien vor : „Das Kolpingwerk Brasilien hat zurzeit etwa 400 Kolpingsfamilien und rund23.000 Mitgliedern. In den vergangenen Jahren haben 852.522 Menschen eine berufliche Ausbildung erhalten 219.568.Personen haben durch die Aktivitäten von Kolping Brasilien einen Arbeitsplatz bekommen. 1,7 Millionen Menschen haben an kulturellen Veranstaltungen teilgenommen. Wenn man alle Initiativen zusammenzählt, angefangen von der Betreuung von Kíndern in Kindergärten, von Alphabetisierungskursen, von Hausbauprogrammen oder Programmen der ländlichen Entwicklung, von Unternehmerseminaren usw. dann haben von den Programmen des Kolpingwerkes Brasilien in den letzten 40 Jahren etwa 5,9 Millionen Menschen profitiert. Diese beeindruckende Zahl bezieht sich nur auf Brasilien. Mittlerweile hat das Internationale Kolpingwerk in 47 Ländern Entwicklungsprogramme gestartet: Oberste Voraussetzung ist Hilfe zur Selbsthilfe bei allen Projekten.“
Als weitere Punkte sprach der Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes bezogen auf die Arbeit in den Entwicklungsländern den „Verbandsaufbau als entwicklungspolitisches Konzept“, „Die Stärkung der Eigenverantwortung“, „Die Übernahme von gesellschaftlichen Aufgaben“, „Unsere Verantwortung für die Eine Welt“ „Partnerschaften als besondere Strukturen der Solidarität“ und „Wir bauen an der Einen Welt“ an.
„Wenn auch das Thema INTERNATIONALE SOLIDARITÄT angesichts eigener Probleme bei uns im Land etwas aus der Mode gekommen ist, so bleibt die Aufgabe doch bestehen und wir alle tragen Verantwortung an der Lösung dafür, dass das Kolpingwerk weiterhin seiner Aufgabe treu bleibt, die uns schon Adolph Kolping aufgetragen hat, mitzuarbeiten an der Lösung der Sozialen Frage, sei sie nun national oder international“ schloss Hubert Tintelott sein bemerkenswertes Referat.
Die 25jährige Geschichte des Vereins ging steil auffwärts
Am 12. September 1985 gründeten 12 Kolpingmitglieder aus Bielefeld, zusammen mit ihrem Bezirkspräses Pfarrer Hans Julius Prüfert, den KOLPING-Entwicklungshilfeverein Bielefeld,für den bereits in den Jahren 1986 / 1987 die Aufnahme ins Vereinsregister und die Gemeinnützigkeit beantragt wurde. Die Förderung des ersten Projektes galt dem Aufbau einer Handwerker-Werkstatt in Höhe 10 000,00 DM. In L Sarena / Chile. Ferner konnten neun neue Mitglieder gewonnen werden. In den folgenden Jahren begleiteten die ersten Kolpingsfamilien aus dem Bezirk Bielefeld die Entwicklungshilfearbeit mit eigenen Aktionen. Es wurden der Aufbau einer Multiwerkstatt in Los Angeles / Chile (1988); der Aufbau einer Lehrwerkstatt in Padre las Casas / Chile (1989 und die Einrichtung einer Nähwerkstatt in Ciudad Juarez / Mexiko (1990 ) gefördert. Die Mitgliederzahl stieg weiter auf 62. Neu hinzu kam das Sammeln abgestempelter Briefmarken.
1995 beginnt nach Verhandlungen des Kolping Diözesanverbandes mit Kaffeebauern aus der Region Chiapas / Mexiko der Verkauf von TATICO –Kaffee. Weitere Projekte konnten 1991 bis 1995 in Mexiko gefördert werden. Nachdem die Diözesanversammlung des DV Paderborn 1989 den Beschluss gefasst hatte, Mexiko als neues Partnerland zu fördern, schloss der e. V. Bielefeld sich diesem Beschluss an.
In den Jahren 1996 bis 2000 verzeichnete man den ersten Besuch von fünf verantwortlichen Mitarbeitern des Mexikanischen Kolpingwerkes in Bielefeld Brake und Minden (1997). Ferner traten die Kolpingbezirksverbände Lippe und Minden dem e. V. bei, so dass dadurch die Namens – und Satzungsänderung in KOLPING-Entwicklungshilfe der Bezirke Bielefeld-Lippe-Minden e. V. notwendig wurde. Im Jahr 1998 gelang es erstmalig, mehr als eine Tonne TATICO – Kaffee zu vermarkten. Die Mitgliederzahl wuchs auf 125.
Im Jahr 2001 beendete Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn die Aktion Werkzeuge und Maschinen offiziell, weil die Kolpingwerkstatt in Papenburg ihre Tätigkeit einstellte. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen 80 Transporte mit Werkzeugen und z.T. Werkstatteinrichtungen von Bielefeld nach Papenburg.
Ein besonderer Punkt für das Jahr war 2005 die Gründung der KOLPING – Entwicklungshilfe-Stiftung-Bielefeld mit einem Stiftungskapital von 50. 000,00 Euro. Die Summe stiftete Wilhelm Düchting, Bielefeld Die Mitgliederzahl wuchs mittlerweile auf 140. Gefeiert wurde in diesem Jahr das 20jährige Jubiläum mit einer Festveranstaltung, bei der Bundespräses des Deutschen Kolpingwerkes Msgr. Alois Schröder die Festansprache zum Thema „Bei KOLPING zu Hause – ganz nahe bei den Menschen.“ hielt.
Inzwischen hat das Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn weitere Länder aus der Karibik als Partnerländer benannt. Aus diesen Ländern waren 2009 Abordnungen zu Gast in Brackwede und im Kolpingbezirk Lippe. In diesem Jahr erbrachte der Verkauf von TATICO – Kaffe ein Verkaufsergebnis von über sechsTonnen. Im Jubiläumsjahr ist die Zahl der Mitglieder auf 150 angewachsen. In den 25 Jahren seines Bestehens förderte der KOLPING-Entwicklungshilfe Bielefeld-Lippe-Minden e. V. insgesamt Projekte in Höhe von 628.849,00 Euro
Der Feierstunde schloss ich ein Abend der Begegnung an.