• Kategorien:


  • Archive:



  • Meta:

  • 24.12.11

    Mindener Dom wieder mit Vierungsturm

    Autor: admin

    Weihbischof Manfred Grothe , Paderborn, weit Glocken

    Schon in romanischer Zeit wurde der Mindener Dom von einem Vierungsturm mit Glockenwerk gekrönt. Nach Jahrhunderten der christlichen Verkündigung sank der Mindener Dom mit dem Vierungsturm bei  einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg 1945 in Schutt und Asche. Beim Wiederaufbau des Domes 1957 wurde der Vierungsturm aus nicht bekannten Gründen nicht wieder errichtet. „Durch die Wiederherstellung des Vierungsturmes bekommt die Silhouette unserer Stadt Minden eines ihrer markantesten Wahrzeichen zurück. Wie in den Jahrhunderten vor dem ersten Weltkrieg, dem vier von Fünf Glocken des Vierungsturms durch Beschlagnahmung und Einschmelzen zum Opfer fielen, wird aus dem Vierungsturm bald wieder  der alte, fünfstimmige Klang eines Zimbelgeläutes zu hören sein“ steht u. a. in der Urkunde zur Erneuerung des Vierungsturms.

    Mit den fünf Glocken,die nach Heiligen und Seligen benannt sind, findet die Wiederherstellung des Vierungsturms seinen Abschluss.

    Am vierten Adventsonntag weihte Weihbischof Manfred Grothe, Paderborn, innerhalb eines Pontifikalamtes . Die mit 348 kg. Größte der Fünf Glocken ist nach dem Seelsorger Rupert Mayer (1876 – 1945) benannt, der während des „Dritten Reiches“ zum katholischen Widerstand gehörte und mehrfach inhaftiert wurde und 1939 ins Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht. Er starb 1945 nach Rückkehr nach München nach einem Schlaganfall 1945.

    Die zweite Glocke ist nach der Heiligen Maria Faustyna,(1905 -1938) einer polnischen Ordensschwester. Sie wurde 1993 selig und 2000 heiliggesprochen.

    Die dritte Glocke ist nachdem seligen Nikolaus Groß (1898-1945) benannt. Nikolaus Groß war Journalist und gehörte zum katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er wurde im Zuge des 20. Juli verhaftet und im Januar 1945 in Berlin-Pötzensee hingerichtet. 2001 sprach ihn Papst Johannes Paul XXIII. selig.

    Die vierte Glocke ist nach dem seligen Adolph Kolping (1813 – 1865), dem Priester und Sozialreformer benannt. Er wurde 1991 von Papst Johannes Paul XXIII selig gesprochen.

    Die fünfte Glocke ist nach Edith Stein mit dem Ordensnamen „Schwester Teresa Benedicta a Cruce)  Die 1891 in Breslau geborene Jüdin, konvertierte zum katholischen Glauben, war Pädagogin , Philosophin und Psychologin und trat 1933 in den Orden der Karmeliterinnen ein. Sie wurde 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet.

    Die fünf Glocken, die in einer Eifeler Glockengießerei hergestellt wurden, werden in den kommenden Tagen in den Turm eingehängt. Damit verfügt  der Mindener Dom mit den acht Glocken des Westwerkes über eine bisher noch nie da gewesene Zahl von 13 Glocken.