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  • 24.11.17

    Wein & Schokolade und literarische Verführungen

    Autor: Brigitte Viermann

    v.l.: Jule Kegel, Eva Maria Meier, Hans-Jürgen Amtage, Elke Walden, Marita Stein-Willemsen, Thomas Albers, Claudia Damann

     

    Auch die Neuauflage eines Leseabends als Gemeinschaftsveranstaltung der Bücherei St. Paulus und der Kolpingsfamilie Minden erwies sich als gelungen. Claudia Heimann freute sich im Namen der Kolpingsfamilie und gleichzeitig auch im Namen der Bücherei die Gäste und vor allem die Lektorinnen und Lektoren zu einem Abend „literarischer und lukullischer Verführungen“ begrüßen zu dürfen.   

    Mit einer kleinen Einführung in das Thema „Wein & Schokolade“ begann Eva Maria Meier und lud die Gäste ein, den Wein und die Schokolade zu schmecken, zu riechen, sich anzusehen und auch zu hören. Mit kleinen Anekdoten ‚würzte‘ sie ihren Beitrag und überzeugte die Teilnehmer von dem Genuss von Wein & Schokolade. 

    In der Reihe der literarischen Genüsse begann Elke Walden mit einem Buch von Elisabeth Sandmann „Der gestohlene Klimt“. Mit persönlichen Eindrücken aus der Stadt Wien gespickt, eingeordnet in den historischen Kontext und wunderbar vorgelesen, erzählt sie die  Geschichte der jüdischen Familie Bloch-Bauer in den Zeiten des Nationalsozialismus.

    Ebenfalls in Wien handelt die Geschichte des zweiten Buches, welches Marita Stein-Willemsen vorstellte. „Meine wunderbare Buchhandlung“ von Petra Hartlieb erzählt das Leben der Autorin, welche in Wien eine Buchhandlung erwirbt. Auch Marita Stein-Willemsen kann von persönlichem Erleben dieser Geschichte berichten, da sie erst kürzlich genau diese Buchhandlung in Wien besuchte und machte  den Zuhörern Lust, sich sofort auf den Weg nach Wien zu machen. 

    Ganz anders war das Buch „Ich bin Tess“ von Lotto Moggach. Jule Kegel als jüngste Lektorin des Abends stellte ein Buch vor, welches sich mit philosophischen Fragen des Lebens beschäftigte und im Social-Media-Umfeld die Frage nach Identität neu beleuchtete. 

    Nach einer kurzen „Wein & Schokolade“-Pause erfreute Hans-Jürgen Amtage mit  Gedichten von Robert Gernhardt. Er empfahl den Zuhörern, diesen Gedichtband immer zur Hand zu haben, da er mit vielen Lebensweisheiten gefüllt ist, die über so manche „Kreativitäts-Krise“ hinweg helfen kann. Claudia Damamm stellte eine Familiengeschichte vor, wie sie überall vorkommen kann, denn es geht um Beziehung und um das liebe Geld. In dem Buch „Das Nest“ von Cynthia Dáprix-Sweeney erwarten vier Geschwister die Auszahlung eines großen Erbes und erleben nicht nur eine Überraschung. 

    Den Abschluss des Leseabend machte Thomas Albers, der mit sehr persönlichen Erinnerungen sein Buch vorstellte.  „Nachkriegskinder“ von Sabine Bode ist seiner Ansicht nach eher ein Sachbuch, da es die Situation einer Generation beleuchtet, die als Nachkommen einer Kriegsgeneration aufgewachsen ist, einer Kriegsgeneration, deren traumatische Erlebnisse nie aufgearbeitet wurden und so auch im Leben eben der „Nachkriegskinder“ eine große Rolle spielte. An der Reaktion der Gäste konnte man spüren, dass jeder und jede seine Erinnerung an diese Generation hat. Mit vielen persönlichen Gesprächen ging dieser schöne Abend zu Ende, nicht ohne den Hinweis, dass alle diese Bücher, die an diesem Abend vorgestellt wurden ab sofort in der Bücherei St. Paulus auszuleihen sind oder im Rahmen der Weihnachtsbuchausstellung  bestellt werden können.